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24 Stundenlauf von Bernau                        Bilderschau

12.09. bis 13.09.2009

von Michael Boden


Was ist das schon wieder in der Liste unser diesjährigen Events? Nach bittender Anfrage von Sportfreunden stellten wir (Julian Engelmann, Tim Boden und ich) uns als Läufer für den 24 Stundelauf von Bernau zur Verfügung, ohne genau zu wissen was uns erwartet. Wir nahmen an einem Ulatralaufevent teil, in dem wir, mit einem zehn Läufer starken Team, an den Start gingen.
24 Stunden gingen wir auf die Jagd nach möglichst vielen gelaufenen Runden. Der Rundkurs war 1,6km lang und von Treppen, Bordsteinkanten,   sämtlichen vorstellbaren Oberflächen und An- und Abstiegen übersäet. Es musste die gesamten 24 Stunden bei Tag und Nacht nach jeder Runde gewechselt werden. Das üppige Startgeld und einheitliche Lauftrikots wurden von der Stephanus-Stiftung Köpenick gesponsert. Das zusammengewürfelt Team aus Freizeitsportlern ging nach kurzem Kennen lernen und häuslichen Einrichten im Gemeinschaftszelt auch sofort, zu ersten Taktikbesprechungen während der Einführungsrunde, auf die Strecke.
Samstag, 14Uhr fiel der Startschuss, welcher die 24 Stunden von Bernau einleitete. Einzelläufer, 4er Staffeln, 10er Staffeln sowie Maxistaffeln gingen gemeinsam auf die Strecke und kämpften von der ersten Runde an um jede Sekunde. Zu Beginn auf die Bremse zu drücken war auf Grund der kurzen Distanz schwer zu bewerkstelligen und Pulsuhren wurden spätestens nach der zweiten Runde ignoriert. Konsequent wurde unsere Taktik 24 Stunden eingehalten. Die ersten sechs Stunden in 10er Rotation, danach wurde jeweils 2 Stunden auf eine 3er, 4er, 3er Rotation gewechselt um die Erkaltungsphasen gering zu halten. Um 2Uhr morgens wurde diese kraftintensive Taktik durch eine 5er Rotation abgelöst und jeweils fünf Läufer konnten versuchen zwischen Adrenalin und Erschöpfung drei Stunden schlaf zu finden. Das härteste war jedoch das Aufstehen, Motivieren und Wiedererwärmen der Muskulatur nach der kurzen Ruhephase bei kalter sternenklarer Nacht. Um 8Uhr gingen wir in die normale 10er Rotation über, da kein Läufer mehr ohne eine ca. einstündige Ruhpause auskam. Die härteste Phase des Rennens war eingeleitet. Nach dem Sonnaufgang wurden die letzten sechs Stunden in angriff genommen und jeder begann die noch zu laufenden Runden zu zählen. Ein schnelles Renntempo, müde Beine und die Kälte zerrten an allen Sportlern. Die Platzierungen waren relativ klar verteilt und nach vorne, wie nach hinten war ein deutlicher Abstand erlaufen worden, deshalb zog diese Motivation bei keinem mehr so wirklich. Sonntag, Punkt 14Uhr ertönte der Zielschuss, welche die letzte Runde einläutete. Mit 193 Runden und 313,310 gelaufenen Kilometer beendeten wir das Event als 5. platziertes Team von 13 an den Start gegangenen 10er Staffeln. Persönlich waren bei allen drei von uns 20 Runden und 32,311km zu verbuchen.
Jeder hat trotz Schmerzen und allen anderen Unannehmlichkeiten   sein bestes gegeben und für das gute Abschneiden gesorgt. Dennoch ist gemeinschaftlich festzustellen, dass die kurze Streckenlänge und damit ein hohes Renntempo uns nicht wirklich auf den Leib geschnitten ist (vielleicht sind wir aber auch einfach RUDERER und keine Läufer). Es war trotzdem ein spaßiges und geiles Erlebnis und wir können einen neuen Haken in unserer persönlichen „To Do“ - Liste machen.
 
Sportfrei Michael Boden
 
PS: Danke an den Wettergott der erst Sekunden nach dem Ende einen Wolkenbruch hervorzauberte.